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18. Juni 2021Am 8. Juni stellte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer den Masterplan Freizeitschifffahrt des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) vor. Die Präsentation erfolgte pandemiebedingt im Rahmen eines Livestreams, der von Fr. Dr. Grobe professionell moderiert wurde. Mit dem neuen Strategiepapier des BMVI wird die Grundlage für eine nachhaltige und nutzungsorientierte Unterstützung der Freizeitschifffahrt geschaffen.
Neben dem Bundesverkehrsminister nahmen Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Dr. Norbert Salomon, Leiter der Abteilung Wasserstraßen und Schifffahrt im BMVI, und Prof. Dr. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), an der Veranstaltung teil. Weitere Gäste waren Petros Michelidakis, Direktor der „boot Düsseldorf“, Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands (DTV), Robert Marx, Präsident des Bundesverbands Wassersportwirtschaft e.V. (BVWW), und Matthias Wedepohl, Wassertourismusexperte von Project M.
Nach der Eröffnungsrede des Bundesverkehrsministers kamen die Gäste zu Wort. Petros Michelidakis hob den dringenden Bedarf an neuen Yachthäfen für die mittlerweile 6,5 Millionen Boote in Europa hervor. Wir haben derzeit 75.000 Charterboote in den EU Gewässern. Nicht zuletzt aufgrund Corona und einem Trend hin zur Shared Cummunity boomt dieser Bereich. Europaweit generiert der Wassersport einen Umsatz von 183 Mrd. Euro.
Norbert Kunz begrüßte die längst überfällige gesetzliche Gleichstellung der Freizeitschifffahrt mit der Berufsschifffahrt. Auch bemerkte er an, dass gerade als Abstand mit Corona gefragt war, viele Menschen das Wasser als Erholungsort gesucht haben. Wassertourismus muss mit den Stichworten sicherer, gesunder Urlaub verbunden werden. Er wünscht sich bis 2030 mit Hilfe des vorgestellten Masterplans, funktionierende Infrastrukturen und die Digitalisierung der Freizeitschifffahrt.
Robert Marx räumte mit dem Vorurteil auf, dass Bootfahren nur finanziell bessergestellten Haushalten vorbehalten ist. In Deutschland haben wir 460.000 Boote mit einer durchschnittlichen Länge von weniger als 12 Meter, was auch für ein durchschnittliches Einkommen realisierbar ist. Der Trend hin zum Bootssport ist klar ersichtlich. Jetzt müssen die notwendigen Infrastrukturen geschaffen werden um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Robert Marx sieht es als absolut wichtig an, dass nun Fördergelder bereitgestellt werden, damit Yachthäfen und Schleusen auf einen modernen Stand gebracht werden können, der den Anforderungen des Digitalisierungszeitalters gerecht wird. Auf die Frage der Pressevertreter, was nun die konkreten nächsten Maßnahmen sind, antwortete Prof. Dr. Witte. Die Freizeitschifffahrt ist jetzt dank der neuen gesetzlichen Situation Bedarfsträger und damit Bestandteil unserer Maßnahmen. Wir werden ein Multiprojektmanagement aufsetzen, um die notwendigen Maßnahmen zu gewichten und in eine Reihenfolge zu bringen. Alles gleichzeitig geht nicht. Wir kümmern uns zunächst um Bauwerke, deren Einsatzzeit am Ende ist.
Frau Dr. Gesa Schwoon hatte die Ehre einer symphytischen Schlussrede. Als Referatsleiterin für das Management der Nebenwasserstraßen war sie für die Erarbeitung des Masterplans Freizeitschifffahrt maßgeblich verantwortlich. Sie wird die Umsetzungsmaßnahmen nun weiter begleiten und kündigte im Herbst weitere Beteiligungsformate für die anstehenden Projekte die regional unterschiedlich ausgestaltet werden.
Den interessanten BMVI Livestream zum Nachschauen findet hier auf Youtube unter diesem Link.
Den Masterplan Freizeitschifffahrt findet Ihr zum Download unter diesem Link.
Bildquelle: BMVI/WSV